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FSME Impfung PharmOnline

Sind Zecken neu auch im Winter aktiv? So schützen Sie sich.

Weil Zecken gefährlich sind – schützen Sie sich und Ihre Familie vor der gefährlichen FSME Infektion!

Nach den Skiferien freuen sich alle auf die wärmeren Temperaturen und Aktivitäten im Freien. Doch damit steigt auch wieder die Wahrscheinlichkeit, von einer Zecke gestochen zu werden, die unter anderem die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen kann.

Die kleinen Spinnentiere sind das ganze Jahr über tag- und nachtaktiv und mögen feuchtes Klima zwischen 14 und 23 Grad. Früher war die Gefahr zwischen März und Oktober am grössten. Mittlerweile muss man wegen des Klimawandels ganzjährlich mit Zeckenstichen rechnen, da sie bereits ab Temperaturen von 8 Grad aktiv sind! 

Ihre Apotheke weiss, wie Sie sich und Ihre Liebsten effektiv vorbereiten und schützen können und berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Prävention und Therapie. 

Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?

Die kleinen Spinnentiere mit acht Beinen übertragen durch ihren Stich verschiedene Krankheiten. Am häufigsten verbreitet sind FSME (Zeckenenzephalitis oder Frühsommer-Meningoenzephalitis) und die Borreliose (Lyme-Krankheit).

Die Borreliose ist eine durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit. Sie äussert sich durch verschiedene Symptome wie Kopf-, Nerven- und Gelenkschmerzen und/oder Herzrhythmusstörungen. Sehr typisch für eine Infektion ist auch eine kreisförmige Rötung rund um die Einstichstelle (Erythema migrans oder Wanderröte), Abgeschlagenheit und allgemeines Unwohlsein.

Bei der viralen FSME-Infektion wird hauptsächlich das zentrale Nervensystem befallen. Die Symptome sind Unwohlsein, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Fieber. Die Entzündung des Gehirns und/oder des Rückenmarks ist sehr gefährlich und kann gravierende irreversible Schäden verursachen.

Wo muss ich mit FSME-infizierten Zecken rechnen?

Mit FSME infizierte Zecken haben sich in der Schweiz inzwischen auf fast alle Kantone ausgebreitet (ausgenommen Tessin und Genf)1

Wie kann ich mich vor einem Zeckenbiss schützen?

Das Tragen von langer Kleidung (Shirts und Hosen) und geschlossenem Schuhwerk (dabei Socken über die Hosenbeine stülpen) kann schon sehr viel verhindern. Zudem sollte man immer grosszügig Zeckenspray auf freie Hautstellen, Schuhe und Kleidung auftragen.

Da sich Zecken am liebsten im Unterholz, auf Wiesen oder in tiefen Büschen aufhalten, sind diese zu meiden. Zurück vom Waldspaziergang schütteln Sie die Kleider behutsam aus und kontrollieren Sie die Haut sorgfältig, insbesondere an den gefährdeten Stellen.

Wie kann ich meine Hausapotheke für den Fall eines Zeckenstichs aufrüsten:

  • Prävention vor Aufenthalt im Freien: Zeckenspray
  • Entfernung einer Zecke: Zeckenzange, Zeckenkarte, Pinzette
  • Desinfektion nach Zeckenbiss: Desinfektionsmittel
  • Bei Komplikationen nach Zeckenbiss: Entzündungshemmende Tabletten (bei Kopfschmerzen), hier ist auch ein Arztbesuch angezeigt für weitere Abklärungen beziehungsweise den Einsatz einer Antibiose

Was tun, wenn eine Zecke gebissen hat?

Viele Patienten bemerken einen Zeckenstich gar nicht erst, da die Zecken mit ihrem Biss einen Stoff abgeben, der die Haut unempfindlich macht, so dass der Stich absolut schmerzfrei ist. Meistens suchen die Tierchen geschützte, warme Stellen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, Schamgegend oder die Leisten auf und werden so nicht entdeckt.

Falls der Parasit entdeckt wird, sollte er möglichst schnell fachgerecht mit einer Zeckenzange, Pinzette oder Zeckenkarte entfernt werden. Idealerweise geschieht dies unaufgeregt, indem die Zecke nahe der Haut ergriffen und senkrecht nach oben herausgezogen wird. Wichtig dabei ist, dass das Tier nicht gequetscht wird, da es sich sonst erbricht und dabei Bakterien und Viren in die Wunde freigibt. Ist die Zecke entfernt, sind Einstichstelle, Instrumente und Hände gründlich zu desinfizieren.

Was muss ich bei Verdacht auf eine Borreliose oder FSME unternehmen?

Wichtig ist bei Verdacht auf Borreliose oder FSME keine Zeit zu verlieren und schnell eine Apotheke oder einen Arzt aufzusuchen, damit frühzeitig die richtige Therapie eingeleitet werden kann. So können chronische Verläufe explizit bei der Borreliose weitgehend verhindert werden.

Wie schütze ich mich am besten vor einer FSME Infektion:

Da es bei der FSME keine spezifische Therapie gibt, empfiehlt sich hier eine Prävention in Form einer Impfung. Diese lässt sich einfach und unkompliziert in der Apotheke durchführen. Die Impfung wird gemäss BAG allen Erwachsenen und Kindern (ab 6 Jahren), die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten, empfohlen. Bis zum vollständigen Schutz (Grundimmunisierung) sind 3 Impfungen notwendig, es besteht auch ein Schnellschema, wodurch der Schutz bereits nach wenigen Wochen vorhanden ist. Auffrischungsimpfungen sind alle 10 Jahre empfohlen2. Die Impfung wird in der Regel gut vertragen und hat wenig Nebenwirkungen.


Quellen

BAG

BAG, Schweizerischer Impfplan

Bild: ©iStockphoto/gabort71